Industrielle Landwirtschaft
versus bäuerliche handwerkliche Landwirtschaft
Mit der Industrialisierung der Wirtschaft haben die Methoden der Industrie auch sukzessive in der Landwirtschaft Einzug gehalten: Rationalisierung, Standardisierung und Spezialisierung waren die Schlagworte der vermeintlich modernen zeitgemäßen Bewirtschaftung der Bauernhöfe. Die Folgen von Monokulturen und Massentierhaltung sind inzwischen bekannt.
Bio-Bauern als Aussteiger und als Umsteiger
Manche Landwirte sind diese Entwicklung bewusst von Anfang an nicht mitgegangen, andere haben sich später für eine biologische, bäuerliche Betriebsführung und nachhaltige Kreislaufwirtschaft entschieden. Bis in die 1970er-Jahre spricht man von der Pionierphase der biologischen Landwirtschaft. Diese war geprägt von Idealismus und Experimentierfreude - ohne jeglichen offiziellen Regeln und Förderungen. In den 1990er Jahren wird die Bio-Landwirtschaft institutionalisiert. Es werden Vereine und Verbände mit entsprechenden Statuten gegründet und es treten erste gesetzliche Regeln in Kraft. National und auf europäischer Ebene wurden Prämien für die biologische Wirtschaftsweise eingeführt. Die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben für die Produktion von Bio-Lebensmitteln wird streng überwacht und regelmäßig kontrolliert.
Nebenerwerb und Standbein Tourismus
In Berggebieten wie Wagrain-Kleinarl waren die allermeisten Höfe ab Mitte der 50er-Jahre des letzten Jahrhunderts nicht mehr überlebensfähig. Einige wurden aufgegeben, viele werden seither im Nebenerwerb geführt. Mit der Erschließung des Tales für den Sommer- aber noch mehr für den Wintertourismus bekamen die Bauern und Bäuerinnen ein zweites Standbein. Urlaub auf dem Bauernhof ist ein sehr gefragtes Produkt und es wird damit auf vielen Höfen ein wichtiger Teil des Familieneinkommens erwirtschaftet.